Während ich an dem ranzigen Stück Speck fast meine letzten Zähne verliere und ich beobachte, wie die Männer sich das Bier in den Hals schütten als hätten sie jahrelang keines bekommen, ertönte Lärm aus der Taverne. Stimmengewirr, welches den Schnarcher noch lauter aufgrunzen lässt. Ich höre Laute, Waschbrett, Pfeife, da scheint eine wahre Freundin des Genusses unterwegs zu sein. Von meiner Neugier getrieben richte ich mich auf, um etwas durch das Fenster hineinzuschielen, doch dieses ist seit Ewigkeiten nicht gereinigt. Ich nehme meinen Blusenärmel, sowieso schon schlammverschmiert und versuche eine Sichtöffnung zu erreichen, was, wenn dies ginge, die Sicht eher verschlechtert.
"Meine Herren, ich werde kurz meine Kleidung ordnen" sprach ich und zwinkerte dem Manne mit dem Namen Pater kurz zu. Beim Weg um das Haus sah ich wenige Schafe, offenbar die Nachzucht für das Abendmahl, der Hühnerstall weit geöffnet und zum Himmel stinkend. Auch durch die anderen Fenster an der Hinterseite versuchte ich meine Neugier zu befriedigen, aber erst an der Hintertüre bemerkte ich einen Spalt. Ich blickte hineine in diese Kaschemme. Mein Blick fiel direkt nun auf den Schnarcher, seine drei wenig fettigen Haare waren ihm wohl ins Gesicht gefallen und stachen wie Säbel in seine Nasenspitze. Auch sonst war nichts ansehnlich oder ansprechendes an ihm zu finden, jedoch war ich ihm in Kraft und Stärke durchaus gleich, brachte mein Blick und ich fühlte meine versteckten Waffen. Von ihm ging keine Gefahr aus.
In der weiteren dunklen Ecke wurde inzwischen Fässerweise Bier angekarrt, das Feuer der Pfeife erhellte kurz ein mir aus dunkler Vorzeit bekanntes Gesicht.
Ich beschloss, meine Nacht hier zu wagen, ein wenig Gesellschaft und Musik konnte auch mir nach der gehezten Flucht nicht schaden. Die Hintertür öffnete sich quietschend, als ich eintrat.
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